Stadtratsticker vom 05.11.2018

09. November 2018

Sondersitzung zur Generalsanierung des Hallenbades

Am 5.11. 2018 berief 1. Bürgermeister Wolfgang Lampe den Uffenheimer Stadtrat zu einer Sondersitzung ein, in der die Generalsanierung des Hallenbades der Christian-von -Bomhard-Schule von der Architektur, der Technik sowie von der Kostenentwicklung her vorgestellt werden sollte.

Er erläuterte betroffen und sehr bedauernd, dass es zu einer Kostenexplosion von der ursprünglich geplanten Summe von 4,5 Millionen Euro auf 5,5 Millionen €uro gekommen sei. Dabei sei es der Verwaltung mit dem Architektenteam im Vorfeld noch gelungen, Einsparungen in Höhe von 300.000 Euro vorzunehmen. Als Gründe für die Kostenexplosion wurde die boomende Baukonjunktur mit der verbundenen, extremen Preissteigerungen angeführt.

Architekt Rainer Eckert und Diplomingenieur Johann Wach stellten zuerst in ihrer Präsentation die bisherige Planung der Generalsanierung vor. Der Architekt erläuterte die geplante Gebäudesanierung an Hand markanter Eckpunkte. Vom Gebäude seien besonders die Dachsanierung (energetische Hülle, Dachentwässerung) und die Betonsanierungsmaßnahmen (im Bereich der Decke und des Beckens)absolut nötig. Die Umkleidekabinen und der Sanitärbereich erforderten nach 45 Jahren eine komplette Entkernung und einen Neuaufbau, auch eine Behindertendusche und -toilette werde eingerichtet. Die Anzahl der Einzelumkleiden werde reduziert, dafür die Sammelumkleiden vergrößert, ein eigener, zentraler Putzraum und ein extra Raum für die Badeaufsicht seien vorgesehen. Auch der Kassen- und Aufsichtsbereich im Eingang werde optimiert. Aus Einsparungsgründen und wegen eines (teuren) nötigen Brandschutzkonzepts werde der Zugang von der Bomhard-Schule mit der 40m langen Unterführung geschlossen und der Zugang zur Turnhalle zugemauert. Das Hallenbad werde jetzt von außen her erreicht, auch sei eine behindertengerechte Rampe in den Eingangsbereich eingeplant.

Im Anschluss daran erklärte Ingenieur Wach die erforderlichen Maßnahmen von der Technik her. Die Wasserversorgung habe früher oft zu Problemen geführt, deshalb sei jetzt ein eigener Anschluss vorgesehen. Die Wärmeversorgung erfolge nun durch eine Leitung vom BHKW der Bomhard-Schule zum Hallenbad. Die Beheizung funktioniere ausschließlich über ein effizientes Belüftungssystem, das Schwimmbecken sei ein riesiger „Heizkörper“, sodass keine weiteren Heizkörper gebraucht würden. Man ersetze das bisherige Becken durch ein Edelstahlbecken (wie im Freibad), es gäbe weiterhin vier Startblöcke, 4 Bahnen à 25m mit einer Tiefe von 1,80m bis 0,90 m, aber keinen Hubboden mehr (der ohnehin schon seit 10 Jahren nicht mehr in Gebrauch gewesen sei). Ferner machte er weitere Ausführungen zu den Bereichen Be-und Entlüftung, Badewassertechnik und der Elektro-und Fernmeldetechnik. Wegen der Gefahr einer möglichen Legionelleninfektion sei ein getrenntes Kalt- und Warmwassernetz nötig, als Desinfektionsmittel werde weiterhin Chlor eingesetzt.

Zuletzt wurde die Aufschlüsselung der Kosten erläutert:

  • Bauwerk, Baukonstruktion: 2.100 980,11€
  • Bauwerk, Technische Anlagen: 1.605 000,00€
  • Außenanlagen: 67.623€
  • Nebenkosten: 878.249,00€

= 4.652.852,77€ netto entspricht 5.536.894,83€ brutto

Bürgermeister Wolfgang Lampe bedankte sich für die Präsentation und bekräftigte, die Notwendigkeit der Realisierung des Projekts Generalsanierung Hallenbad trotz der Kostenexplosion. Die enormen Mehrkosten stellten ein großes Problem für den städtischen Haushalt dar und machten Streichungen bzw. Verschiebungen im städtischen Haushalt in den nächsten Jahren erforderlich.

Danach schloss sich eine lebhafte Diskussion mit vielen Sachfragen in Bezug auf die Generalsanierung an. U.a. erkundigte sich Stadtrat Gerhard Stumpf nach der Zusammensetzung der Baunebenkosten.

Stadtrat Udo Kurpiela fragte nach, ob die Möglichkeit bestünde, den Mindeststandard zu unterschreiten, was verneint wurde. Alle getroffenen Maßnahmen orientierten sich ausschließlich an den gesetzlich vorgeschriebenen (Minimal-) Standards, auch, was den energetischen Bereich angehe.

Stadträtin Ursula Suchanka betonte, die erhebliche Kostensteigerung sei nicht nur ein großer Schock gewesen, es gäbe jetzt auch kein Zurück mehr. Allerdings werde die Freude, nach dem langen Planungsweg, erheblich getrübt. Auch treibe sie eine große Sorge um den Haushalt herum, der den Stadtrat zur Streichung anderer, wichtiger Projekte zwingen werde.

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